Abraham Maslow

Erkennen des Seins versus Erkennen des Defizits

Maslow beschreibt zwei unterschiedliche Modides Erkennens:„Im S-Erkennen (Erkenntnis des Seins) tendiert die Erfahrung oder das Objekt dazu, als ein Ganzes, als eine vollständige Einheit gesehen zu werden, losgelöst von den Beziehungen, von der möglichen Nützlichkeit, Zweckmäßigkeit und Angemessenheit. Sie wird wahrgenommen, als wäre sie alles, was es im Universum gibt, als wäre sie das ganze Sein, synonym mit dem Universum. Dies steht im Gegensatz zum D-Erkennen (Erkenntnis des Defizits), das die meisten menschlichen Erkenntniserfahrungen einschließt. Diese Erfahrungen sind fragmentarisch und unvollständig …“[12]„Wenn es eine S-Erkenntnis (Erkenntnis des Seins) gibt, muss man dem wahrgenommenen Gegenstand ausschließlich und voll seine Aufmerksamkeit widmen. Das kann man ‚totale Aufmerksamkeit‘ nennen […]“[13](Vergleiche dazu auch Flow-Erfahrung.)„Da das ganze Sein wahrgenommen wird, gelten alle jene Gesetze, die gültig wären, wenn der ganze Kosmos auf einmal erfaßt werden könnte. Diese Wahrnehmung steht in schroffem Gegensatz zur normalen Wahrnehmung. Hier schenkt man dem Objekt Aufmerksamkeit gleichzeitig mit allem anderen, was relevant ist.“

Das Erkennen des Seins entspricht dem ganzheitlichen, humanistischen Welt- und Menschenbild, auf dem Maslows Arbeit basiert.

Abraham Harold Maslow (* 1. April 1908 in BrooklynNew York City; † 8. Juni 1970 in Menlo ParkKalifornien[1]) war ein US-amerikanischer Psychologe. Er gilt als ein Gründervater der Humanistischen Psychologieund führte den Begriff Positive Psychologie ein.