Ven. Robina Courtin – eine Frau mit Biss

Es gibt Persönlichkeiten, die man einmal sieht – und sie nie wieder vergisst. Robina Courtin ist so jemand. Seit über 40 Jahren lebt sie als buddhistische Nonne, stammt ursprünglich aus Australien – und ist alles andere als die stille, sanfte Meditationsfigur, die man vielleicht erwartet. Ihr Markenzeichen? Ein messerscharfer Verstand, ein schneller Redefluss und eine Direktheit, die mitten ins Herz (oder manchmal auch ins Ego) trifft.

Ich bin vor einiger Zeit auf einen Vortrag von ihr gestoßen, der mich nachhaltig beeindruckt hat – „Be Your Own Therapist“, ein Google Talk, der nicht nur tiefgründig, sondern auch herrlich unterhaltsam ist. Robina spricht schnell, klar und ohne Umwege – und doch mit einer Wärme und Klarheit, die zum Nachdenken einlädt. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, und genau das macht ihren Stil so erfrischend und authentisch. Die Art, wie sie mit dem Publikum interagiert, ist einfach herrlich: direkt, offen, humorvoll – und zutiefst menschlich. Allein ihre Überleitung von Vortrag zu Fragerunde ist schon ein Highlight.

Was mich besonders berührt hat, ist ihr Engagement abseits der Bühne. Robina hat viele Jahre lang Gefängnisse in den USA besucht – darunter auch Hochsicherheitsanstalten mit Schwerverbrechern und zum Tode Verurteilten. Dort hielt sie nicht nur Vorträge, sondern führte auch intensive Gespräche über Mitgefühl, Selbstverantwortung und inneren Frieden. Es ist zutiefst bewegend, zu sehen, wie viel diese kleine Frau mit ihrer Präsenz, ihrer Stimme und ihrer Klarheit bewirken kann – gerade an Orten, an denen man Spiritualität vielleicht am wenigsten erwartet.

Mein Fazit:
Robina Courtin ist eine echte Inspiration. Ihre Worte wirken lange nach – nicht, weil sie sanft einlullen, sondern weil sie aufrütteln. Wer sich für Buddhismus interessiert (oder einfach für starke Persönlichkeiten mit Haltung), sollte sich unbedingt mit ihr beschäftigen.

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