Tantra
- Kriya-Tantra (Sanskrit: Kriyātantra; tibetisch (Wyl.): bya rgyud; rituelle Buddhafiguren-Praxis), das externe rituelle Praktiken wie Waschung, Diät und Fasten betont
- Charya-Tantra (Sanskrit: Caryātantra; tibetisch (Wyl.): spyod rgyud; benehmensorientierte Buddhafiguren-Praxis), das gleichermaßen äußeres Benehmen und innere Methoden betont
- Yoga-Tantra (Sanskrit: Yogatantra; tibetisch (Wyl.): rnal ‚byor gyi rgyud; integrierte Buddhafiguren-Praxis), das innere Methoden des Yoga betont
- Anuttarayoga-Tantra (tibetisch (Wyl.): bla na med pa’i rgyud; unvergleichliche integrierte Buddhafiguren-Praxis), das spezielle und fortgeschrittenere Methoden der inneren Praxis lehrt.
In den Sarma-Schulen des tibetischen Buddhismus ist das Anuttarayoga-Tantra die höchste von vier Klassen und wird mit der Mahamudra (tibetisch phyag-chen; „großes Siegel“)-Route zur Erleuchtung verbunden.
Nach der Gelug-Tradition lehrte der Buddha im ‚Höchsten Yoga-Tantra‘ die tiefgreifendsten Instruktionen zur Umwandlung von sinnlichem Vergnügen in den schnellen Pfad zur Erleuchtung, die andererseits von der Fähigkeit abhängt, die inneren Winde (tibetisch: rlung; Sanskrit: prana) im zentralen Kanal zu sammeln und durch die Macht der Meditation aufzulösen.[1]
In der Klassifikation des Dzogchen-Systems (tibetisch: rdzogs-chen; „große Vollkommenheit“) der Nyingmapa wird es als gleich mit den Mahayoga-Tantras angesehen, dem ersten der inneren Tantras.[2] Der Dalai Lama stellte fest: „Die alte Übersetzung Dzogchen und die neue Übersetzung des Anuttarayoga-Tantra bieten äquivalente Pfade, die den Praktizierenden zum selben Ergebniszustand von Buddhaschaft bringen.“[3]